Samstag, 1. April 2017

Gier - Geld verdirbt den Charakteer

Im Januar hatten wir (die Textilgruppe TexARTists) bei unserem Treffen in Weißendiez unsere Anfangsteile für den Round Robin #3 ausgetauscht. Hier habe ich bereits darüber berichtet. Die Arbeit, die ich bekommen habe hatte zum Thema "Gier - Geld verdirbt den Charakter". Das war wirklich eine Herausforderung, da die Richtung der Anfangsarbeit schon sehr festgelegt war. Ich habe lange recherchiert und überlegt. Was ist Gier? Was treibt gierige Menschen an? Was verbirgt sich hinnter dem Begriff? Raffgier, aber auch Neugier, nicht genug bekommen, Angst haben, zu kurz zu kommen, Ausbeutung gab es schon in der Kolonialzeit, die Gier der Banker, Boni, aber auch Aussagen wie "Gier ist der Motor der Wirtschaft" habe ich gefunden.

OK. Aber wie setzte ich das textil um? Dann bin ich auf ein Bild von Hieronymus Bosch gestoßen, das er bereits um 1500 zum Thema Gier gemalt hat. Das Tryptichon "Der Heuwagen". Das hat mich dann fasziniert. GIER, gieriges Verhalten ist also kein Phänomen der Neuzeit. Er hat einen Heuwagen dargestellt aus dem die umstehenden Personen versuchen, soviel wie möglich herauszupicken. Angenommen wird ein Bezug zu dem flämischen Sprichwort: „Die Welt ist ein Heuhaufen, ein jeder pflückt davon, soviel er kann“.

Das war's!!! ich hatte mein Thema gefunden und auch den Link zur Anfangsarbeit, die auch die Ausbeutung der Welt zum Thema hat.

Jetzt ging es an die Umsetzung. Wie stelle ich Heu dar? Ich habe gefärbt, gedruckt. Verschiedenen Farben versucht.


Am Ende habe ich mich für einen Untergrundstoff entschieden, den ich mit der Arashi Shibori Methode gefärbt habe.


Darauf habe ich Wolle und Fäden gefilzt (mit einer Embellisher/Filzmaschine).



Dieser Untergrund wurde dann weiter mit der Nähmaschine und per Hand frei bestickt. Ja, mit meiner simplen Haushaltsnähmaschine von Janome, da meine BERNINA immer noch in Reparatur war.



Anschließend musste ich aber noch das Pflücken/Picken darstellen. Dafür habe ich schwarzen Kuninfilz  in Form eines pickenden Schnabels oder stilisiert als Daumen und Zeigefinger vorstellbar, ausgeschnitten und aufgenäht.



So, nun ist das Teil verschickt an die nächste Künstlerin, die weiter daran arbeiten wird. Ich habe gestern schon ein neues Paket ausgepackt. Eine weitere Arbeit zum Thema "Selbstbild". Daran haben jetzt bereits zwei Mitglieder unserer Gruppe gearbeitet. Mehr dazu in 2 Monaten, wenn ich es wieder weiter schicken werde.

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